Projektbesuch

Projektbesuch Februar/März 2011 – Eindrücke von Martha Schreck

Nach zwei Wochen Rundreise durch Birma hatten mein Mann und ich alle Sehenswürdigkeiten in Rangun, Mandaly, Inle-See und Bagan gesehen. Das „Goldene Land“ mit seinen alten Traditionen und seinem unwiderstehlichen Charme hatte uns wirklich fasziniert.

Mit unserem Guide und Taxifahrer Nyi Nyi machten wir uns auf die Fahrt von der blühenden und touristisch voll erschlossenen Stadt Bagan nach Yenangyaung.
Unterwegs bestiegen wir noch den Berg Mount Popa, ein Vulkanberg auf dessen Spitze ein imposanter Tempel steht. Wir besuchten kleine Bauernmärkte an der Straße, eine Erdnuss- und Sesam-Öl-Mühle, die noch von einem Ochsen betrieben wird und staunten über die Kletterkunst der Palmzucker-Ernter.
Wir sahen die Landbevölkerung beim Verrichten der schweren täglichen Arbeit mit ihren Pferde- und Ochsengespannen, Frauen und Kinder mit ihren schweren Wasserkarren oder als Wasserträger, oder gar die steineklopfenden Frauen auf den heißen und staubigen Straßen. Uns war klar, vom blühenden Bagan kamen wir nun in eine sehr heiße, trockene und arme Gegend.

Freude beim Wiedersehen mit Eric
Freude beim Wiedersehen mit Eric

Wir freuten uns auf das Wiedersehen mit Eric. Bereits bei unserer Ankunft in Rangon hatten wir ihn kurz zur Geldübergabe getroffen.
In Yenangyaung angekommen, begrüßte uns Eric sehr herzlich und zeigte uns seine zwei Gästehäuser. Hier wohnen zu dürfen ist wahrhaftig eine Freude. Beide Häuser residieren über dem Ayeyarwady-Tal in einem wunderschönen Garten, der sehr liebevoll von Eric’s Team gepflegt wird. Eine Übernachtung in diesen großzügigen Appartements kostet zwischen 35,00 und 50,00 € pro Nacht.

Im Moment können bis zu 10 Personen in den beiden Häusern wohnen.
Das Areal vom Gästehaus ist nicht weit von Gelände des Waisenhauses entfernt und lässt sich gut zu Fuß erreichen.
Das Grundstück des Waisenhauses ist komplett eingezäunt. Darauf befindet sich unser fertiges Schulgebäude mit sanitären Anlagen. Im Bau ist derzeit das Waisenhaus. Es wir dann ca. 40 Waisenkinder aufnehmen können.
Dies ist ein zweistöckiger Ziegelbau mit 320 qm Fläche. Er soll Ende des Jahres fertig sein. In der oberen Etage werden Schlafsaal, Toilette und Bad sein. Ein bis zwei Zimmer sind für das Lehrpersonal vorgesehen.
Im unteren Bereich sollen Küche, Esszimmer und ein Computerraum eingerichtet werden.

Im Moment betreuen Eric und sein Team 75 Kinder in allen Altersgruppen. Dazu kommen noch 49 zu betreuende Personen wie Oma, Tante usw.
Diese 124 Personen bekommen jeweils jeden Monat von ihm als Grundnahrungsmittel geliefert:

pro Person gesamt
10 kg Reis 1.240,00 kg
4 Dosen Sardinen 496,00 Dosen
1,5 l Speiseöl 186,00 l
0,5 kg Salz 62,00 kg
1,5 kg Linsen 186,00 kg
0,10 kg Chili 12,40 kg
0,50 kg Fischpaste 62,00 kg
1,50 kg Zwiebel 186,00 kg
2,00 kg Kartoffeln 248,00 kg

Die Kosten hierfür belaufen sich durchschnittlich auf 20,00 € pro Person, pro Monat. Das sind jeden Monat feste Kosten von ca. 2.480,00 €. Dazu kommen noch Kosten für Medizin, Kleidung und Schule.
Zusätzlich versorgt Eric weitere 43 bedürftige Personen mit diesen Essensrationen. Diese Kosten werden jedoch von anderen Sponsoren getragen.

Alleine der Einkauf und die Verteilung jeden Monat zu bewältigen ist sicherlich ein Kraftakt. Wer weiß, in welch schlechtem Zustand die Straßen sind, kann sich vorstellen, wie mühsam jeden Monat die Verteilung an die einzelnen Personen ist. Ganz abgesehen davon, welcher Kostenfaktor jeden Monat auf Eric lastet. Ständig gehen die Preise in die Höhe und Benzin bzw. Diesel sind rar und teuer.
Der Geldfluss ist niemals garantiert, aber die Kinder und alten Leute sind auf seine Wohltaten angewiesen.
Zu dieser Aufgabe kommt der allwöchentliche Schulbesuch der Kinder in unserer Schule.
Die Kinder werden von Eric und seinem Team abgeholt. Sie werden in verschiedenen Altersklassen unterrichtet. Die Disziplin und die Aufmerksamkeit während des Unterrichts war wirklich erstaunlich.
Zur Mittagszeit erhalten alle Kinder ein warmes reichhaltiges Essen. Es wird darauf geachtet, dass die Kinder eine vollwertige Mahlzeit mit frischem Gemüse, Fleisch oder Fisch, Eier, Suppe und Obst bekommen. Vorbereitet und gekocht wird dies unentgeltlich von Eric’s Familie, Bruder, Schwägerin, Nichten, Neffen, Nachbarsfrauen und fitten Omas.
Diese Schultage bei Eric sind für die Kinder wie ein Tag im Paradies. Bei diesen Besuchen kann Eric auch erkennen, welches Kind ärztliche Hilfe oder sonstige Hilfe braucht.

Ein Sponsor, Christian aus Kanada, brachte im letzten Jahr einen DVD-Player, Beamer und verschiedene DVD’s mit. Diese Filmnachmittage sind nun das zweite Highlight, bis die Kinder am Abend wieder nach Hause gefahren werden.

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Im Moment leben die Kinder in ihrem ursprünglichen Umfeld und gehen auch dort zur Schule. Nach Fertigstellung des Waisenhauses will Eric die Kinder, dessen Wohnsituation untragbar ist, dort unterbringen.
In den nächsten Tagen besuchten wir mit Eric verschiedene Kinder in ihren Behausungen. Wohnverhältnisse, für uns kaum vorstellbar! Die Kinder leben in extrem trockenen Gegenden und dazu ist es sehr, sehr heiß. Meistens muss das Wasser über stundenlange Fußmärsche hergetragen werden. Oftmals müssen diese Kinder diese schwere Last selber tragen. Sie haben Ausschläge am ganzen Körper, weil Wasser viel zu wertvoll zum Waschen ist.

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Verschiedene Hütten unserer Kinder bzw. der erziehungsberechtigten Personen haben wir bereits mit solarbetriebenem Licht ausgestattet. Die Kinder können nun auch abends ihre Schulaufgaben machen. Die Solarzellen der Akkus laden sich tagsüber auf und spenden am Abend das erforderliche Licht. Pro Solarzelle haben wir ca. 30,00 € investiert.

Vor zwei Jahren ermöglichten wir einem Mädchen, Ma Ni Lar Soe eine Ausbildung als Näherin. Sie hat auch eine Nähmaschine bekommen und hat nun alle Schuluniformen für die Kinder genäht. Sie will auch andere Mädchen im Nähen ausbilden.
Für Ma Mayt Thet Mon, ein 16 jähriges Mädchen und Mg Chan, ein 19 jähriger Junge konnten Studienpatenschaften gefunden werden. Beide wollen das dreijährige College in Fachrichtung Physics Maior besuchen.
Aus diesen aktuellen Zahlen lässt sich erkennen, dass wir nicht einfach ein Projekt unterstützen, sondern dass mittlerweile sehr viele Menschen auf unsere Zuwendungen angewiesen sind.
Wir durften mit Eric 4 erlebnisreiche Tage verbringen. 4 Tage wurden wir verwöhnt und 4 Tage genossen wir unglaubliche Gastfreundschaft in Yenangyaung.
Es war für uns eine ausgesprochene Freude, all diese wunderbaren Menschen zu treffen. Unsere Hochachtung gilt Eric, dem Mann, der mit Unterstützung seiner Familie alle seine Kraft den Kindern und dem Projekt schenkt.

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Nach dem Besuch in Yenangyang weiß ich, dass es gut ist, dass wir heute alle hier sind. Wir sind auf einem guten Weg und gemeinsam können wir noch Vieles bewirken.

Vielen Dank!

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Am 3. Oktober 2019 ist es wieder so weit. Der Herbstmarkt Staig findet zum 10. Mal in der Ortsmitte von Staig statt.

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