Hier ein Brief von Elmar Becker, Vorsitzender des Vereins „Kinderhilfe Mingalabar“ an unsere Vorsitzende Beda Hyacinth Elsässer.
Liebe Beda,
hier berichte ich über meinen Besuch bei Eric in der Zeit vom 15. November bis 22. November 2011.
Wer einmal in Myanmar war, wird leicht den Wunsch verspüren, das Land noch einmal zu besuchen. So erging es auch mir, als ich im Februar dieses Jahres Myanmar zum ersten Mal besucht habe. Ich war begeistert von der Kultur und insbesondere von den Menschen. Trotz ihrer Armut scheint ihnen ein Leben in Würde ohne Neid und Bitterkeit zu gelingen. Ihr freundliches „Mingalabar“, der traditionelle Begrüßungsgruß, hat mein Herz im Sturm erobert. Also bin ich im November nochmals nach Myanmar gefahren. Das hatte zusätzlich noch einen ganz speziellen Grund. Denn zwischenzeitlich hatte ich einen eigenen Hilfsverein für Myanmar gegründet, der eng mit eurem Verein kooperiert. Unser Verein hat sich ähnlich wie euer Verein viel vorgenommen, Armen und besonders benachteiligten Kindern und Jugendlichen durch Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen, zum Beispiel durch den Bau von Schulen oder Waisenhäusern. Ich bin dankbar, dass ich auf eure Unterstützung und Erfahrungen zurückgreifen konnte und habe gerne eure Bitte erfüllt, Geschenke und Geld mit zu Eric zu nehmen.
Eric leistet für euer Projekt in Yenangyaung eine bewundernswerte und effiziente Arbeit. Davon konnte ich mich bei meinem Besuch überzeugen. Wir durften erleben, wie die von euch betreuten Waisenkinder in dem von euch errichteten Gebäude unterrichtet wurden und mit wie viel Freude die Kinder an dem Unterricht teilgenommen haben. Große Freude machte auch das Essen, welches den Kindern im Anschluss an den Unterricht gereicht wurde. Nach burmesischer Tradition waren auch wir eingeladen, an dem Essen teilzunehmen. Es hat vorzüglich gemundet.
Eric war so freundlich, uns weitere Projekte, die von ihm betreut werden, zu zeigen. Er hat uns einen ganzen Tag mit seinem Geländewagen in verlassene Gegenden und Dörfer gefahren. Dort sind wir der Not der Menschen sehr nahe gekommen. Insbesondere habe ich gelernt, dass ohne eine Wasserversorgung die Misere der Kinder kaum zu verbessern ist, da sie von ihren Familien dazu herangezogen werden, in langen Märschen Wasser zu holen. Ähnliches gilt für die Beschaffung von Brennholz. Diesen Kindern bleibt kaum Gelegenheit, eine Schule zu besuchen. Eric hat dieses Problem erkannt und an der Wurzel angepackt. Bevor er mit dem Bau von Schulen begonnen hat, hat er eine Wasserversorgung sichergestellt. Wie die Menschen und insbesondere die Kinder daran partizipieren, wurde uns durch den Besuch eines entlegenen Dorfes bewusst, deren Lebensbedingungen sich durch den jüngst erfolgten Bau eines Wasserreservoirs dramatisch verbessert haben. Die Kinder müssen nicht mehr Wasser besorgen, sondern können in die Schule gehen, die zur Zeit von Eric und dessen Bruder gebaut wird.
Die Dankbarkeit der Menschen für die Unterstützung von Eric durften wir mit erleben. Als wir das Dorf besuchten, hatte die Dorfgemeinschaft für uns ein Festessen bereitet. Jeder Haushalt, oder besser gesagt, jede Hütte, hatte eine Spezialität gekocht. Insgesamt waren es an die 30 Gerichte, die wir genießen durften. Alle Gerichte waren köstlich und nach burmesischer Tradition gekocht. Zusammen mit Eric und meinen beiden Begleitern Martin und Evelin mussten wir an einem vorbereiteten Tisch Platz nehmen, während sich die Dorfbewohner um unseren Tisch versammelten und mit strahlenden und glücklichen Augen uns dabei beobachteten, wie wir es uns schmecken ließen. Ein einmaliges Erlebnis. Es war den Menschen eine Ehre, etwas zurück zu geben. Sie möchten nicht nur in der Rolle der Beschenkten sein, sondern -wie alle Menschen- auch schenken dürfen.
Gerade der Besuch bei Eric hat mich bestärkt, dem Land weiter zu helfen und mit euch zu kooperieren. So haben Eric und ich die Idee gehabt, Familien zu unterstützen, die in zerfallenen Hütten leben und deren Kinder Brennholz beschaffen müssen, neue Hütten zu bauen und ihnen einen Solarkocher zur Verfügung zu stellen. Vielleicht wäre dies ein gemeinsames Projekt. Eric würde sich sehr freuen.
Spannend war auch noch eine andere Begebenheit zu Beginn unserer Reise. Diese fand ja bekanntlich statt im zeitlichen Zusammenhang mit erfreulichen politischen Änderungen in Myanmar. Es wurden Gefangene entlassen und ein Staudammprojekt, das mit den Chinesen bereits fest vereinbart war, gestoppt. So durften wir mit erleben, wie erstmals eine staatliche Bank den offiziellen Umtausch von Devisen durchgeführt hat. Das Angebot von 800 Kyat für einen Dollar war besser als auf dem Schwarzmarkt. Das Ereignis war auch Gegenstand einer Berichterstattung im Fernsehen,das uns als Touristen vorgestellt hat, die davon profitieren.
Ich hoffe, dass wir dem Land weiter auf dem Weg in die Demokratie helfen können und wäre froh, wenn auch Europa endlich die Sanktionen aufheben würde. Ich bin da guter Hoffnung – ebenso wie Eric.
Hier ein Brief von Elmar Becker, Vorsitzender des Vereins „Kinderhilfe Mingalabar“ an unsere Vorsitzende Beda Hyacinth Elsässer.
Liebe Beda,
hier berichte ich über meinen Besuch bei Eric in der Zeit vom 15. November bis 22. November 2011.
Wer einmal in Myanmar war, wird leicht den Wunsch verspüren, das Land noch einmal zu besuchen. So erging es auch mir, als ich im Februar dieses Jahres Myanmar zum ersten Mal besucht habe. Ich war begeistert von der Kultur und insbesondere von den Menschen. Trotz ihrer Armut scheint ihnen ein Leben in Würde ohne Neid und Bitterkeit zu gelingen. Ihr freundliches „Mingalabar“, der traditionelle Begrüßungsgruß, hat mein Herz im Sturm erobert. Also bin ich im November nochmals nach Myanmar gefahren. Das hatte zusätzlich noch einen ganz speziellen Grund. Denn zwischenzeitlich hatte ich einen eigenen Hilfsverein für Myanmar gegründet, der eng mit eurem Verein kooperiert. Unser Verein hat sich ähnlich wie euer Verein viel vorgenommen, Armen und besonders benachteiligten Kindern und Jugendlichen durch Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen, zum Beispiel durch den Bau von Schulen oder Waisenhäusern. Ich bin dankbar, dass ich auf eure Unterstützung und Erfahrungen zurückgreifen konnte und habe gerne eure Bitte erfüllt, Geschenke und Geld mit zu Eric zu nehmen.
Eric leistet für euer Projekt in Yenangyaung eine bewundernswerte und effiziente Arbeit. Davon konnte ich mich bei meinem Besuch überzeugen. Wir durften erleben, wie die von euch betreuten Waisenkinder in dem von euch errichteten Gebäude unterrichtet wurden und mit wie viel Freude die Kinder an dem Unterricht teilgenommen haben. Große Freude machte auch das Essen, welches den Kindern im Anschluss an den Unterricht gereicht wurde. Nach burmesischer Tradition waren auch wir eingeladen, an dem Essen teilzunehmen. Es hat vorzüglich gemundet.
Eric war so freundlich, uns weitere Projekte, die von ihm betreut werden, zu zeigen. Er hat uns einen ganzen Tag mit seinem Geländewagen in verlassene Gegenden und Dörfer gefahren. Dort sind wir der Not der Menschen sehr nahe gekommen. Insbesondere habe ich gelernt, dass ohne eine Wasserversorgung die Misere der Kinder kaum zu verbessern ist, da sie von ihren Familien dazu herangezogen werden, in langen Märschen Wasser zu holen. Ähnliches gilt für die Beschaffung von Brennholz. Diesen Kindern bleibt kaum Gelegenheit, eine Schule zu besuchen. Eric hat dieses Problem erkannt und an der Wurzel angepackt. Bevor er mit dem Bau von Schulen begonnen hat, hat er eine Wasserversorgung sichergestellt. Wie die Menschen und insbesondere die Kinder daran partizipieren, wurde uns durch den Besuch eines entlegenen Dorfes bewusst, deren Lebensbedingungen sich durch den jüngst erfolgten Bau eines Wasserreservoirs dramatisch verbessert haben. Die Kinder müssen nicht mehr Wasser besorgen, sondern können in die Schule gehen, die zur Zeit von Eric und dessen Bruder gebaut wird.
Die Dankbarkeit der Menschen für die Unterstützung von Eric durften wir mit erleben. Als wir das Dorf besuchten, hatte die Dorfgemeinschaft für uns ein Festessen bereitet. Jeder Haushalt, oder besser gesagt, jede Hütte, hatte eine Spezialität gekocht. Insgesamt waren es an die 30 Gerichte, die wir genießen durften. Alle Gerichte waren köstlich und nach burmesischer Tradition gekocht. Zusammen mit Eric und meinen beiden Begleitern Martin und Evelin mussten wir an einem vorbereiteten Tisch Platz nehmen, während sich die Dorfbewohner um unseren Tisch versammelten und mit strahlenden und glücklichen Augen uns dabei beobachteten, wie wir es uns schmecken ließen. Ein einmaliges Erlebnis. Es war den Menschen eine Ehre, etwas zurück zu geben. Sie möchten nicht nur in der Rolle der Beschenkten sein, sondern -wie alle Menschen- auch schenken dürfen.
Gerade der Besuch bei Eric hat mich bestärkt, dem Land weiter zu helfen und mit euch zu kooperieren. So haben Eric und ich die Idee gehabt, Familien zu unterstützen, die in zerfallenen Hütten leben und deren Kinder Brennholz beschaffen müssen, neue Hütten zu bauen und ihnen einen Solarkocher zur Verfügung zu stellen. Vielleicht wäre dies ein gemeinsames Projekt. Eric würde sich sehr freuen.
Spannend war auch noch eine andere Begebenheit zu Beginn unserer Reise. Diese fand ja bekanntlich statt im zeitlichen Zusammenhang mit erfreulichen politischen Änderungen in Myanmar. Es wurden Gefangene entlassen und ein Staudammprojekt, das mit den Chinesen bereits fest vereinbart war, gestoppt. So durften wir mit erleben, wie erstmals eine staatliche Bank den offiziellen Umtausch von Devisen durchgeführt hat. Das Angebot von 800 Kyat für einen Dollar war besser als auf dem Schwarzmarkt. Das Ereignis war auch Gegenstand einer Berichterstattung im Fernsehen,das uns als Touristen vorgestellt hat, die davon profitieren.
Ich hoffe, dass wir dem Land weiter auf dem Weg in die Demokratie helfen können und wäre froh, wenn auch Europa endlich die Sanktionen aufheben würde. Ich bin da guter Hoffnung – ebenso wie Eric.