Ein Bericht von Beda Hyacinth Elsässer – Juni 2013
Wie schon in meinem letzten Bericht vom Januar 2013 erwähnt wurde, ändern sich das Land und das Bild von Birmas Straßen zusehends.
Es sind viel weniger alte Autos auf den Straßen. Es gibt viele Baustellen für Hotels und Straßen werden verbreitert.
Solch alte Transportmittel gab es auf den Straßen Yangons nicht mehr zu sehen.
Als ich dieses Jahr zur Eröffnung unserer Schule Ende Mai noch einmal nach Birma reiste, hat sich das Straßenbild noch mal geändert. Es gab nur noch „nagelneue“ Autos zu sehen. Warum ich immer wieder über das Straßenbild berichte? Wenn man den Flughafen in Yangon verlässt, ist dies das Erste was man wahrnimmt. Man sieht den neuen Reichtum und den Fortschritt des Landes komprimiert auf der Straße. Die US Hotelkette Hilton baut Luxushotels in Yangon und Mandalay.
Was ist neu in Birma? Birma – jetzt spricht auch Präsident Obama von Myanmar – hat seit dem 21.Oktober 2010 eine neue Nationalflagge und ebenfalls eine neue Nationalhymne.
Hier nochmals zur Erinnerung die alte Flagge.
Land in Birma ist heiß begehrt. Ein Grundstück, das vor 5 Jahren 300.- USD gekostet hat, wird jetzt für den 10-fachen Preis gehandelt. Ausländer sind willkommene Investoren. Sie dürfen im Gegensatz zu den Einheimischen große Grundstücke erwerben. Ehemalige Birmanen aus dem Ausland, Thais, Malaysier und Singapurer, aber auch Deutsche und Schweizer werden als Investoren gerne gesehen. Und so wird Birma an reiche Ausländer ausverkauft.
Parallel zu den Prachtbauten und Hotels gibt es aber auch die Armut noch. Als ich am Flughafen Yangon um 5.30 Uhr für meinen Flug nach Mandalay ankam, hatte ich ein „Breakfast Paket“ meines Hotels dabei. Drei kleine Jungs rannten auf mich zu und bettelten es mir ab. Sie haben es unter sich aufgeteilt. Es ist traurig in die trotzdem fröhlichen Augen dieser armen Kinder zu sehen.
Das traditionelle, stille Dorfleben Birmas gibt es noch.
Ihre Jahrzehnte alte Arbeitsweise ebenfalls, und sie gehen ihrer Arbeit nach, gemächlich wie eh und je.
Diese krassen Unterschiede in diesem wunderschönen Land begleiteten mich bis zu meiner Ankunft in Yenangyaung.
Dort waren auch unsere Freunde, Margit & Jürgen Pumplün aus der Schweiz bereits angekommen.
Es gab vieles zu besprechen.
Bei diesen Besprechungen ging es in der Hauptsache darum, wie der Betrieb der Schule nachhaltig gewährleistet werden kann. Ich machte dabei klar, dass unser Verein keine Garantien über eine definierte jährliche Zuwendung für die Betriebskosten abgeben kann, da wir mit Ausnahme der Mitgliedsbeiträge und Patenschaften, die aber unmittelbar für die Kinder bestimmt sind, keine fixen jährlichen Einnahmen haben. Somit bleiben nur Überschüsse aus Spendengeldern, deren Höhe von Jahr zu Jahr erheblich schwanken kann, für den Betrieb der Schule übrig. Für den Rest müssen neue Geldquellen erschlossen werden.
Für die Einweihung der Schule am 8. Juni gab es einiges vorzubereiten.
Das heiß ersehnte Permit (Genehmigung für den Betrieb der Schule) war zwar noch nicht da, jedoch waren unsere Hoffnungen groß, dass es noch rechtzeitig eintreffen würde. Wir wurden dann aber doch informiert, dass die dafür zuständige Behörde (Education Head) im Distrikt Magwe auf Grund interner Unstimmigkeiten die Anträge zu spät weitergegeben hat. Die Bearbeitung solcher Anträge erfolgt nur alle 3 Monate, somit wird das uns fest versprochene Permit innerhalb der nächsten 3 Monate, also spätestens Ende September eintreffen. Es wurde uns aber erlaubt, im Voraus eine inoffizielle Einweihungsfeier abzuhalten.
So wurden die vorbereiteten Schilder mit der Unterstützung unseres Vereinsmitglieds Ernst Neukamm, der auch da war, an den Klassenzimmern angebracht.
Die dank Martin Meyerles Beziehungen von einer Firma gespendeten Laptops wurden aufgestellt.
Noch fehlende Schreibtische und Stühle wurden angeliefert.
Ein paar Lehrer und alle Betreuer und Kinder wurden über unser kleines Fest informiert. Am 8. Juni war es dann soweit. Alle Gäste kamen an, sie wurden von Erics Team mit zusätzlicher Unterstützung durch seinen Sohn Lyon abgeholt.
Die Feierlichkeiten begannen. Zunächst wurden die Lehrer, Betreuer und die Kinder durch die Klassenräume geführt, dabei wurden die Kinder ihren Lehrern vorgestellt.
Danach versammelten sich die Kinder vor dem Schulgebäude
wo von einigen Kindern der Preschool (bei uns Kindergarten genannt) das Fest mit Gesang und Tanz eröffnet wurde
Auch ältere Mädchen unserer Sponsoren erfreuten uns mit einer Tanzeinlage.
Herr Neukamm brachte 90 Mundharmonikas als sein persönliches Geschenk aus Deutschland mit. Er spielte das deutsche Kinderlied „Hänschen klein“, wobei die Kinder aufgefordert wurden im Takt mit zu klatschen.
Nach dieser Mundharmonika-Vorführung bekam jedes Kind eines dieser kleinen Instrumente.
Sie waren so begeistert davon, dass bald im ganzen Schulhof und von den Bäumen der Klang ihrer Instrumente zu hören war.
Die Sonne stand langsam hoch und das Thermometer kletterte auf 37°C. Die Kinder wurden zum Hände waschen geschickt.
Essenszeit!
Die Feier endete wie üblich. Eric tischte ein außerordentliches Mittagessen für alle Anwesenden auf. Ein Reisgericht „Biryani“. Es kamen auch viele neue Kinder aus ärmsten Verhältnissen dazu, die bisher von Hühner-Curry nur träumen konnten.
Diese Kinder strahlten an diesem Tag Freude und Sauberkeit aus. In ihrem Dorf, einem Außenbezirk von Yenangyaung, hat Eric einen Brunnen gebaut. Vorher mussten die Menschen dort weite Strecken zurücklegen um Wasser zu holen. Was das bei glühender Hitze (bis zu 45°C) bedeutet kann man sich leicht vorstellen.
In diesem Dorf hat sich Ernst Neukamm an Ort und Stelle entschlossen für 2 Kinder eine Patenschaft zu übernehmen. Es ist eines der ärmsten und schmutzigsten Dörfer die ich je gesehen habe.
Ihre Eltern sind Tagelöhner oder gehen betteln. Manche alleinstehenden Großmütter schicken ihre Enkel zum Betteln.
Nun ein paar Worte zu unserem Kindergarten. Es wurde uns erlaubt, diesen im April auch ohne Permit zu eröffnen – auch so etwas geht manchmal in Burma.
Wir haben jetzt 35 Kinder und erwarten noch 5 weitere. Die Kinder werden von zwei Vorschul-Lehrern, die eine 3-monatige Ausbildung in Yangon absolviert haben, und einem Assistenten betreut.
Für die Schule hat Eric für das erste Jahr 5 Klassen mit 4 bis 5 Lehrern vorgesehen. Es liegen auch schon sehr viele Anfragen von privat zahlenden Eltern vor. Den Vorrang haben aber in jedem Fall die Kinder unserer Paten. Mit den Rektoren der staatlichen Schulen wurde eine Einigung dahingehend erzielt, dass, sobald Eric das Permit hat, unsere Kinder dort freigegeben werden und dann zu unserer Schule wechseln können.
Die Franco-Kanadierin, Marie Christine Fivet, die designierte Leiterin unserer Schule wird eng mit der für den Magwe Distrikt für das Schulwesen zuständigen Beamtin, Daw Khin Aye Myint, zusammenarbeiten. Unterstützt wird sie dabei von Erics Nichte Eileen. Marie Christine ist zu Zeit Lehrerin an einer Pariser Schule.
Im Namen unserer Sponsoren, Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins haben Eric und ich zusammen einen Baum gepflanzt
Es ist ein „Flamboyant“. Er wird irgendwann einmal so aussehen und den Kindern viel Schatten im Schulhof spenden, wo die Temperaturen manchmal über 40°C klettern können
Das Foto stammt übrigens aus meiner alten Schule in Pyin Oo Lwin.
Nun noch ein paar allgemeine Informationen.
Eric arbeitet zusammen mit der UN an einem Schwangerschafts-Verhütungsprogramm. Schon jetzt sind drei unserer jungen Mütter mit einer Spritze, die drei Monate wirkt, behandelt worden. Das arme Dorf wird sein nächstes Ziel sein. Manche Familien haben 8 Kinder, wie ein stolzer Vater uns dort erzählte.
Eine Spritze kostet 3.- USD, das sind dann USD 12.- im Jahr, die einen lebensverändernden Effekt haben können.
Ein kleiner Schulbus (Dreirad) wurde bereits gekauft, ein weiterer, größerer Bus muss noch beschafft werden.
Die Renovierung und der Neubau von Hütten gehen zügig voran. Es wurden inzwischen 2 Hütten instand gesetzt und 25 neu gebaut. Hier ein Beispiel einer alten Hütte
und die dafür neu gebaute Hütte. Das bedeutet für die darin lebende Familie eine deutliche Steigerung der Lebensqualität.
Durch neu gesponserte Familien hat sich die Zahl der neu zu bauenden Hütten um 5 erhöht, es müssen somit noch 21 Hütten neu gebaut werden. Die Kosten für die Instandsetzung einer Hütte belaufen sich auf ca. 400.- €, ein Neubau kommt auf ca. 1500.- €.
Am Ende bleibt zu sagen „Mission Accomplished.“ Wir haben das Ziel unseres Vereins erreicht, unsere Schule steht.
Ein neues Gebäude mit zusätzlichen Klassenräumen muss noch fertiggestellt werden.
Es ist eine Privatschule aber mit dem staatlichen Lehrplan. Zusätzliche Fächer werden später dazu genommen. Wir haben gute Lehrer und unter dem Motto „Light of Love High School“ sehen wir mit Zuversicht der Zukunft entgegen.
Mit aller Bescheidenheit, können wir auf das was wir hier vollbracht haben stolz sein. Ich fühle mich privilegiert, solch treue und großzügige Unterstützung von vielen Menschen in Deutschland und auch aus dem angrenzenden Ausland zu bekommen. Dafür von Herzen „Danke“.
Wir können und dürfen uns aber nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Wir müssen weiterhin fleißig sein, um Erics und unseren Traum, der jetzt in Erfüllung ging, tatkräftig weiter unterstützen zu können, damit die erste Generation eines „Neuen Burma“ eine Stufe erreicht, auf der sie in der Lage sein wird, ihren Landsleuten selbst zu einer besseren Zukunft zu verhelfen.
Nochmals von Herzen, „Mingalabar“, und Danke für diese wundervolle Treue und die Hilfe, die sie alle in Burma, in diesem vergessenen Teil des Landes, vollbracht haben.
Beda Hyacinth Elsässer
1. Vorsitzende
Burma Schirm Aktion
Mit dem Kauf eines Schirmes bekommen Sie nicht nur ein Unikat als Blickfang für Ihren Garten oder Terrasse, sondern können auch die Light of Love Private High School (LOL) in dieser schwierigen Zeit unterstützen.
Ein Bericht von Beda Hyacinth Elsässer – Juni 2013
Wie schon in meinem letzten Bericht vom Januar 2013 erwähnt wurde, ändern sich das Land und das Bild von Birmas Straßen zusehends.
Es sind viel weniger alte Autos auf den Straßen. Es gibt viele Baustellen für Hotels und Straßen werden verbreitert.
Solch alte Transportmittel gab es auf den Straßen Yangons nicht mehr zu sehen.
Als ich dieses Jahr zur Eröffnung unserer Schule Ende Mai noch einmal nach Birma reiste, hat sich das Straßenbild noch mal geändert. Es gab nur noch „nagelneue“ Autos zu sehen. Warum ich immer wieder über das Straßenbild berichte? Wenn man den Flughafen in Yangon verlässt, ist dies das Erste was man wahrnimmt. Man sieht den neuen Reichtum und den Fortschritt des Landes komprimiert auf der Straße. Die US Hotelkette Hilton baut Luxushotels in Yangon und Mandalay.
Was ist neu in Birma? Birma – jetzt spricht auch Präsident Obama von Myanmar – hat seit dem 21.Oktober 2010 eine neue Nationalflagge und ebenfalls eine neue Nationalhymne.
Hier nochmals zur Erinnerung die alte Flagge.
Land in Birma ist heiß begehrt. Ein Grundstück, das vor 5 Jahren 300.- USD gekostet hat, wird jetzt für den 10-fachen Preis gehandelt. Ausländer sind willkommene Investoren. Sie dürfen im Gegensatz zu den Einheimischen große Grundstücke erwerben. Ehemalige Birmanen aus dem Ausland, Thais, Malaysier und Singapurer, aber auch Deutsche und Schweizer werden als Investoren gerne gesehen. Und so wird Birma an reiche Ausländer ausverkauft.
Parallel zu den Prachtbauten und Hotels gibt es aber auch die Armut noch. Als ich am Flughafen Yangon um 5.30 Uhr für meinen Flug nach Mandalay ankam, hatte ich ein „Breakfast Paket“ meines Hotels dabei. Drei kleine Jungs rannten auf mich zu und bettelten es mir ab. Sie haben es unter sich aufgeteilt. Es ist traurig in die trotzdem fröhlichen Augen dieser armen Kinder zu sehen.
Das traditionelle, stille Dorfleben Birmas gibt es noch.
Ihre Jahrzehnte alte Arbeitsweise ebenfalls, und sie gehen ihrer Arbeit nach, gemächlich wie eh und je.
Diese krassen Unterschiede in diesem wunderschönen Land begleiteten mich bis zu meiner Ankunft in Yenangyaung.
Dort waren auch unsere Freunde, Margit & Jürgen Pumplün aus der Schweiz bereits angekommen.
Es gab vieles zu besprechen.
Bei diesen Besprechungen ging es in der Hauptsache darum, wie der Betrieb der Schule nachhaltig gewährleistet werden kann. Ich machte dabei klar, dass unser Verein keine Garantien über eine definierte jährliche Zuwendung für die Betriebskosten abgeben kann, da wir mit Ausnahme der Mitgliedsbeiträge und Patenschaften, die aber unmittelbar für die Kinder bestimmt sind, keine fixen jährlichen Einnahmen haben. Somit bleiben nur Überschüsse aus Spendengeldern, deren Höhe von Jahr zu Jahr erheblich schwanken kann, für den Betrieb der Schule übrig. Für den Rest müssen neue Geldquellen erschlossen werden.
Für die Einweihung der Schule am 8. Juni gab es einiges vorzubereiten.
Das heiß ersehnte Permit (Genehmigung für den Betrieb der Schule) war zwar noch nicht da, jedoch waren unsere Hoffnungen groß, dass es noch rechtzeitig eintreffen würde. Wir wurden dann aber doch informiert, dass die dafür zuständige Behörde (Education Head) im Distrikt Magwe auf Grund interner Unstimmigkeiten die Anträge zu spät weitergegeben hat. Die Bearbeitung solcher Anträge erfolgt nur alle 3 Monate, somit wird das uns fest versprochene Permit innerhalb der nächsten 3 Monate, also spätestens Ende September eintreffen. Es wurde uns aber erlaubt, im Voraus eine inoffizielle Einweihungsfeier abzuhalten.
So wurden die vorbereiteten Schilder mit der Unterstützung unseres Vereinsmitglieds Ernst Neukamm, der auch da war, an den Klassenzimmern angebracht.
Die dank Martin Meyerles Beziehungen von einer Firma gespendeten Laptops wurden aufgestellt.
Noch fehlende Schreibtische und Stühle wurden angeliefert.
Ein paar Lehrer und alle Betreuer und Kinder wurden über unser kleines Fest informiert. Am 8. Juni war es dann soweit. Alle Gäste kamen an, sie wurden von Erics Team mit zusätzlicher Unterstützung durch seinen Sohn Lyon abgeholt.
Die Feierlichkeiten begannen. Zunächst wurden die Lehrer, Betreuer und die Kinder durch die Klassenräume geführt, dabei wurden die Kinder ihren Lehrern vorgestellt.
Danach versammelten sich die Kinder vor dem Schulgebäude
wo von einigen Kindern der Preschool (bei uns Kindergarten genannt) das Fest mit Gesang und Tanz eröffnet wurde
Auch ältere Mädchen unserer Sponsoren erfreuten uns mit einer Tanzeinlage.
Herr Neukamm brachte 90 Mundharmonikas als sein persönliches Geschenk aus Deutschland mit. Er spielte das deutsche Kinderlied „Hänschen klein“, wobei die Kinder aufgefordert wurden im Takt mit zu klatschen.
Nach dieser Mundharmonika-Vorführung bekam jedes Kind eines dieser kleinen Instrumente.
Sie waren so begeistert davon, dass bald im ganzen Schulhof und von den Bäumen der Klang ihrer Instrumente zu hören war.
Die Sonne stand langsam hoch und das Thermometer kletterte auf 37°C. Die Kinder wurden zum Hände waschen geschickt.
Essenszeit!
Die Feier endete wie üblich. Eric tischte ein außerordentliches Mittagessen für alle Anwesenden auf. Ein Reisgericht „Biryani“. Es kamen auch viele neue Kinder aus ärmsten Verhältnissen dazu, die bisher von Hühner-Curry nur träumen konnten.
Diese Kinder strahlten an diesem Tag Freude und Sauberkeit aus. In ihrem Dorf, einem Außenbezirk von Yenangyaung, hat Eric einen Brunnen gebaut. Vorher mussten die Menschen dort weite Strecken zurücklegen um Wasser zu holen. Was das bei glühender Hitze (bis zu 45°C) bedeutet kann man sich leicht vorstellen.
In diesem Dorf hat sich Ernst Neukamm an Ort und Stelle entschlossen für 2 Kinder eine Patenschaft zu übernehmen. Es ist eines der ärmsten und schmutzigsten Dörfer die ich je gesehen habe.
Ihre Eltern sind Tagelöhner oder gehen betteln. Manche alleinstehenden Großmütter schicken ihre Enkel zum Betteln.
Nun ein paar Worte zu unserem Kindergarten. Es wurde uns erlaubt, diesen im April auch ohne Permit zu eröffnen – auch so etwas geht manchmal in Burma.
Wir haben jetzt 35 Kinder und erwarten noch 5 weitere. Die Kinder werden von zwei Vorschul-Lehrern, die eine 3-monatige Ausbildung in Yangon absolviert haben, und einem Assistenten betreut.
Für die Schule hat Eric für das erste Jahr 5 Klassen mit 4 bis 5 Lehrern vorgesehen. Es liegen auch schon sehr viele Anfragen von privat zahlenden Eltern vor. Den Vorrang haben aber in jedem Fall die Kinder unserer Paten. Mit den Rektoren der staatlichen Schulen wurde eine Einigung dahingehend erzielt, dass, sobald Eric das Permit hat, unsere Kinder dort freigegeben werden und dann zu unserer Schule wechseln können.
Die Franco-Kanadierin, Marie Christine Fivet, die designierte Leiterin unserer Schule wird eng mit der für den Magwe Distrikt für das Schulwesen zuständigen Beamtin, Daw Khin Aye Myint, zusammenarbeiten. Unterstützt wird sie dabei von Erics Nichte Eileen. Marie Christine ist zu Zeit Lehrerin an einer Pariser Schule.
Im Namen unserer Sponsoren, Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins haben Eric und ich zusammen einen Baum gepflanzt
Es ist ein „Flamboyant“. Er wird irgendwann einmal so aussehen und den Kindern viel Schatten im Schulhof spenden, wo die Temperaturen manchmal über 40°C klettern können
Das Foto stammt übrigens aus meiner alten Schule in Pyin Oo Lwin.
Nun noch ein paar allgemeine Informationen.
Eric arbeitet zusammen mit der UN an einem Schwangerschafts-Verhütungsprogramm. Schon jetzt sind drei unserer jungen Mütter mit einer Spritze, die drei Monate wirkt, behandelt worden. Das arme Dorf wird sein nächstes Ziel sein. Manche Familien haben 8 Kinder, wie ein stolzer Vater uns dort erzählte.
Eine Spritze kostet 3.- USD, das sind dann USD 12.- im Jahr, die einen lebensverändernden Effekt haben können.
Ein kleiner Schulbus (Dreirad) wurde bereits gekauft, ein weiterer, größerer Bus muss noch beschafft werden.
Die Renovierung und der Neubau von Hütten gehen zügig voran. Es wurden inzwischen 2 Hütten instand gesetzt und 25 neu gebaut. Hier ein Beispiel einer alten Hütte
und die dafür neu gebaute Hütte. Das bedeutet für die darin lebende Familie eine deutliche Steigerung der Lebensqualität.
Durch neu gesponserte Familien hat sich die Zahl der neu zu bauenden Hütten um 5 erhöht, es müssen somit noch 21 Hütten neu gebaut werden. Die Kosten für die Instandsetzung einer Hütte belaufen sich auf ca. 400.- €, ein Neubau kommt auf ca. 1500.- €.
Am Ende bleibt zu sagen „Mission Accomplished.“ Wir haben das Ziel unseres Vereins erreicht, unsere Schule steht.
Ein neues Gebäude mit zusätzlichen Klassenräumen muss noch fertiggestellt werden.
Es ist eine Privatschule aber mit dem staatlichen Lehrplan. Zusätzliche Fächer werden später dazu genommen. Wir haben gute Lehrer und unter dem Motto „Light of Love High School“ sehen wir mit Zuversicht der Zukunft entgegen.
Mit aller Bescheidenheit, können wir auf das was wir hier vollbracht haben stolz sein. Ich fühle mich privilegiert, solch treue und großzügige Unterstützung von vielen Menschen in Deutschland und auch aus dem angrenzenden Ausland zu bekommen. Dafür von Herzen „Danke“.
Wir können und dürfen uns aber nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Wir müssen weiterhin fleißig sein, um Erics und unseren Traum, der jetzt in Erfüllung ging, tatkräftig weiter unterstützen zu können, damit die erste Generation eines „Neuen Burma“ eine Stufe erreicht, auf der sie in der Lage sein wird, ihren Landsleuten selbst zu einer besseren Zukunft zu verhelfen.
Nochmals von Herzen, „Mingalabar“, und Danke für diese wundervolle Treue und die Hilfe, die sie alle in Burma, in diesem vergessenen Teil des Landes, vollbracht haben.
Beda Hyacinth Elsässer
1. Vorsitzende